Die Frage, was sie am Klatschmohn so fasziniert, betrachtet Barbara Weller als eine regelrechte Herausforderung.
„Der Anblick eines Mohnfeldes löst bei jedem Betrachter ein innerliches "Whow" aus. Die Pflanze erinnert im Verbund mit der leider kaum noch sichtbaren Kornblume an eine Zeit, als es der (Um)Welt noch ein Stückchen besser ging. Die Faszination des Klatschmohns liegt in seiner Gegensätzlichkeit. Das leuchtende Rot signalisiert Aktivität, Kraft und Power. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Blüten des Mohns, die zart, fast durchsichtig und damit sehr zerbrechlich sind." So stellte Barbara Weller ihre Bilder vor, die jetzt bis Ende Juni im Wetzlarer Krankenhaus auf der Station 9 c/d zu sehen sind.
Barbara Weller wohnt in Waldbrunn und ist seit 2002 Mitglied des Fotoclubs Weilburg-Limburg (FWL). Die Finanzbeamtin hat in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen und sich an Gemeinschaftsausstellungen des Clubs im In- und Ausland beteiligt. Unverkennbar ist ihre Neigung zur digitalen Bildbearbeitung, obwohl sie analog fotografiert. Die Arbeit am Computer heißt für sie aber nicht Verfremdung um jeden Preis, sondern sie sucht, wie bei den Fotos vom Klatschmohn gut zu erkennen ist, den Punkt, an dem die Aussage des Bildes gesteigert werden kann, ohne ins Banale abzugleiten. Unterstrichen wird dies noch durch die Verwendung von Zitaten von Dichtern und Philosophen, die zum Nachdenken anregen.
Auf Einladung des Vorsitzenden des Krebsvereins Klinikum Wetzlar, Peter Hermann, stellt der Fotoclub Weilburg-Limburg auf der Station 9 des Wetzlarer Klinikums im vierteljährlichen Wechsel themenbezogene Arbeiten von Clubmitgliedern aus.